Zitat Was macht der Techno-Viking von der Fuckparade eigentlich heute? Vor 18 Jahren pflügte der Techno-Viking auf der Fuckparade durch die Straßen Berlins. Der Mann wurde ein Internet-Phänomen.
[...] Das Video vom Techno Viking wurde 2006 vom damals mitfilmenden Matthias Fritsch auf YouTube hochgeladen – und wurde schnell zum Viralhit. Davon bekam auch der Mann, der darin als Techno Viking gefeiert wurde, Wind. Statt sich über seinen anonymen Ruhm zu freuen, schaltete er jedoch seine Anwälte ein. Er habe dem Videodreh nie zugestimmt und forderte Schadensersatz wegen der Verletzung seines Persönlichkeitsrechts. [...]
Aber alles folgt einem Gedanken, der ja ganz logisch und beobachtbar ist und eine mich beschäftigende Überlegung zu Feierei und Politik:
Nichts Ernsthaftes wird im Zusammenhang mit Musik transportiert.
Insofern sind alle grundjugendlichgedachten Bewegungen, die sich noch ein paar flotte Trucks anhängen, alle zum Scheitern verurteilt, weil das Entertainment ganz grundsätzlich die Substanz und den Fokus auffrisst. Wer was will, macht das still.
Ich versteh nicht, wieso man sich das immer selbstzerstört..... Und "die Feierszene" die dort zusammentrifft, ist ja grunsätzlich und energetisch auf sich bezogen - Erweiterung wäre Verwässerung.
Da frage ich mich echt, wieso dann immer noch und jedes Jahr sich so eine starke Stimmung darum bildet, wenn man mal am Selbstbild kratzt. Als ob dann die Luft rausgeht -
Je weniger Trauma XP involviert war, desto mehr erlag die Fuckparade dem Neonazieinfluß. Ganz früher wars mal toll, aber ich seh schon seit vielen Jahren nicht ein, warum ich gemeinsam mit Faschos demonstrieren sollte.
Zitat von EkpyrosisJe weniger Trauma XP involviert war, desto mehr erlag die Fuckparade dem Neonazieinfluß. Ganz früher wars mal toll, aber ich seh schon seit vielen Jahren nicht ein, warum ich gemeinsam mit Faschos demonstrieren sollte.
Ne, es gibt halt Leute die sind mehr politisch und andere weniger.
Genau diesen Graben hat explizit die FuPa auch abgearbeitet, weil sie sich eben von je her mit dem Problem von Politik UND Feiern auseinandersetzen musste. Genau das was später dann gang-und-gebe wurde bei Sachen wie CSD, Reclaim your streets, Nazsi wegbassen, usw usf. Einzig die Nachttanzdemo in FFM war sogar noch etwas früher dran - nur hatten die da nen ganz anderen Ansatz.
btw: Nachttanzdemo-Orga hat damals wer mitgemacht?
Es gibt also eine politische Arbeit im Hintergrund übers Jahr hoinweg auch mit den Clubbetreibern und nicht nur die Abgrenzung einer elitären linken Fraktion, die mit nichts und niemandem funktionell arbeiten möchte und sich im Nirvana der Partyhopperei und "autonomen" Arbeit beschränkt?
Sonst bleibt das ja alles folgenloses Selbstbeweihräuchern, während man sich generell immer weiter degradieren lässt.
Die elitäre Linke ist ja selbst schon aus diesem Board raus, nachdem sie sinnlose Zersetzungsarbeit geleistet hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr noch Leute habt, die für euch arbeiten in Bereichen, die ungeil bürokratisch und formell funktionieren, aber die Sicherung schaffen könnten, die den Zielen der Fuckparade dienen. Verhandlungsführer, die trockener und nüchterner sind und sich nicht nur Entertainment für ein Massenglück und Endziel halten. Und sich daran festhalten, als ob damit die Welt befreit wird von allem Bösen. Mein Eindruck auf die Dauer der Jahre und der letzten ist, da sind sehr zarapastrische "Die Umbruchzeit der 90er fühlte sich so geil nach Brachanlagen und Industrie-Leerstand an"-Leute mit dem Zukunftsblick nach gestern - während gar kein Gestern mehr da ist.
Verfestigte Strukturen, die Konzepte nicht mehr nach Außen tragen, weil man nie weiß, wer da kommen könnte, während man immer strikter regulieren möchte, wer denn kommen könnte und damit auch Fluktuation und ganz weit und weil alle es politisch wollen: auch ideologische Brechung zulassen.
Dem Anschein nach können immer angeblich "rechts" und "faschistisch" werden, selbst Linke, aber die andere Richtung: neee neee, unmöglich, die sind anders und außerhalb (und damit meine ich nicht mal die von allen herbeigewünschten harten Neonazis).
Fuckparade 2016, wenn wirklich viele Zeitungen denselben Ton haben:
ZitatSie raven gegen das System: Am Samstag zieht die jährliche Fuckparade durch Friedrichshain. Tausende Menschen wollen dabei gegen Missstände auf die Straße gehen: gegen Gentrifizierung, Polizeigewalt und Rassismus, gegen Waffenexporte, Diskriminierung und Verteuerung des Lebens in der Hauptstadt. Und sie wollen tanzen. Das ist das, was Beobachter von außen zu sehen bekommen werden.
Denn obwohl die Fuckparade sich selbst als politische Kundgebung und Sprachrohr der Berliner Subkultur versteht, ist sie stets auch eine Party mit lauten Bässen und bunten Kostümen. 1997 fand die Veranstaltung zum ersten Mal in Berlin statt, damals wurde sie unter dem Namen "Hateparade" als Gegenveranstaltung zur Loveparade konzipiert. Zu den vergangenen Veranstaltungen waren über 10.000 Menschen gekommen. Andererseits war genau das den Veranstaltern auch ein Dorn im Auge.
War mal was, passiert halt. Wenn die Außenwirkung einer Demonstration am Ende immer bleibt: die lautere Loveparade mit beschränktem Publikum - ist das noch Außenwirkung?
Ich zerstör ja nichts, nur ist die Idee Entertainment über die Botschaft zu senden nicht am Ende: nur Entertainment? Das erinnert mich ans Kabarett, wo die Leute selbst bei schlimmsten Wahrheiten das Klatschen brauchen, damit ihnen ihr Ekel nicht im Bauch stecken bleibt - und wirksam würde.
edit P.S.: vielleicht versteh ich auch die eigentümlich eigene und abgeschlossene Dynamik einer 3,5 Millionen Einwohner Stadt nicht, ein 2faches Hamburg. Und Hamburg ist mir schon ein Unverständnis.
Is mir grad zu anstrengend, weil du auch von fupa übers Board springst und wieder zurück.
Zur aktuellen Situation kann ich eh nicht viel sagen, da der mir nähere Orga-Teil der Fupa nicht mehr dort aktiv ist - ausser Moog.
Aber die Zusammenarbeit mit Clubs und auch mit Presse etc gabs früher. Früher gabs aber auch Leute die richtige Texte entworfen haben und Leute die deutsch konnten. Zur politischen Arbeit intern/extern kann ich auch nur von früher berichten - da gabs einiges. Aber wie's bei solchen Zwekcgemeinschaften ist: man muss immer erstma Grundlagen aufbauen und durchsetzen bis man den richtigen Weg gefunden. Wenn aber die Orga an sich häufig routiert, dann ist der Weg halt sowieso nie festgelegt.
Das angeschnittene Problem mit "too big" gabs immer mal wieder und wurde ja nu durch den radikalen Cut von vor 2-3 (?) Jahren "gelöst".
ZitatIch frag mich nur, dank dem bescheuerten Panzzerradio mit dem prätentiösen Peinlichkeiten über "tnc als politische party"
partiell politisch oder so hab ich gesagt bzw. "more of a political party", was einen Unterschied macht.
1. ist selbst ein "No Core for Nazis" auf einem Flyer bereits eine eindeutige, politsche Aussage (die ich anderswo deutlich vermisst habe und die auch tatsächlich einen konsequenten Einfluss auf die Tür-Politik hat)
2. veranstalten die Involvierten im selben Umfeld/Venue auch Parties, in denen Geld für politschen Aktivismus etc. gesammelt wird (Repressionskosten, Demos, etc.)
3. gab es bereits im Vorfeld der Fupa politische interne Diskussionen bzgl. des TnC Wagens, die deutlich über "wer legt wann auf" und "wieviel Bier und Sprit brauchen wa" hinausgingen
4. haben die Veranstalter einen politischen Background und positionieren sich eindeutig politisch, auch auf ihren Facebookseiten, auf die du mit einem Klick von der FB Seite aus gelangt. zudem wird auch im Partyumfeld stets politisiert und politische Entscheidungen gehen Parties, Türpolitik und Konzepten vorraus, von denen du vor deinem Rechner vlt nix merkst, aber das ist auf jeden Fall deutlich anders als wenn man einfach nur einen Bunker sucht, da seine Kumpels und Labelpartner einlädt und wenn dann scheiße passiert, Pech gehabt.
5. es ging, wenn ich mich recht entsinne, auch nur kontextuell um die Frage, werden die Veranstaltenden wieder blind zusehen, wenn es nach alter Tradition homophobe Attacken (z.B. Fahrräder nach Leuten schmeißen oder sie auffordern, nach Hause zu gehen, sonst setzts was) und sexistische Übergriffe im Umfeld der Parade gibt und werden wenigstens die neoliberalen Aussagen unterbunden. Von einem überraschend genialen politischen Programm mit klugen, gut plazierten Forderungen und Inhalten im Verlauf der Parade etc. geht glaube ich hoffentlich niemand mehr aus.
Ist die Frage, was prätentiöser ist, den aktivistischen Background einer Partycrew in einem improvisierten Text hervorzuheben um über die Frage des Geschehen einer Großveranstaltung zu sprechen oder eher wenn man, weil man so ein superfluffiger Wortakrobat ist, einfach pauschal alles in einen Topf geschmissen sehen möchte,viele Worte schreibt und realitätsferne, Theorien und Querverbindungen in die Runde schmeißt, damit man weiter Zeit behält, noch mehr tolle erfundene Sprachphilosophien über den Status Quo der geschehnisse zu schreiben, die man während der Wortphilosophischen Aufbereitung der vorherigen verpasst, wobei man natürlich noch lieber das ganze verpasst hätte, wenn es politisch und/oder turbulent zuginge, weil man eben mehr ein Held der Worte als ein Held der Taten ist und es könnte ja auch gefährlich oder gar verbindlich sonst werden.
Ansonsten ist es so, wenn eine Parade dazu führt, daß Leute sich berufen fühlen, dort Flyer zu verteilen, wo draufsteht, dass Eigentum schlecht ist und nachher inspiriert das eine Lesende dazu, das politisch umzusetzen, wäre das in meinen Augen (bei ansprechender Umsetzung) einigermaßen aktivistisch wertvoll und ich würde so eine Großveranstaltung einer anderen, auf der nur Blumenlose verkauft und kostenlose Hamburger Morgenpost Probeausgaben an die Mitlaufenden verteilt werden, eindeutig vorziehen.
Ich häng mich da und euch sicher nicht an der tnc auf, ganz bestimmt nicht und danke für das übliche degradieren, dass du wohl oben, bei denen da oben gelernt hast, am Ende deines Textes. Oder wo nimmt man das eigentlich mit? @persönliche Beschreibungen
Mir geht es ja eher darum, ob das überhaupt eine effektive Methode ist:
a) die weiterverbreitete und doch außenwirkend (und warum geht man sonst raus? wegen dem Wetter? wegen der schönen Straße? Um mal (theoretisch) bei der sowieso sympathischen Rigaerstraße vorbeizufahren, die kein Mehr bedeutet?) immer - ich lass mir da gern faktisch vorlegen - wenig effektiven Methode des Entertainment über Botschaft (einmal sprechen, alles abhandeln, was auf dem linken oder vielleichta uch gar nicht linken Themenzettel steht, dann laut Musi die auch keine "Richtung" hat), die ja anscheinend eher als Tanzveranstaltung oder Kulturfest (per se nicht politisch, sondern traditionsbehaftet) wahrgenommen wird
b) sich auf sich zu beschränken, dass auch deutlich zu machen, und damit intern, aber extern eigentlich keine Wirkung zu haben. Laut sein und Randale ist laut sein und Randale, aber ich weiß: medialwahrgenommene Mobs rechter werden auch mit einer Wertschätzung für die Allgemeinheit behandelt, ergo müsste auch ein andersrum ja auch funktionieren. Ich bezweifle, dass weder noch - Mobs und Blöcke - tatsächlich bestimmende Elemente im gesellschaftlichen Kontext sind und mehr sich selbst bestätigend, als in irgendeiner Form wirkend sind.
Persönlich und auch aus Beobachtung sehe ich grundsätzlich aber auch nicht, wass der Wunsch, Musik müsse mehr bedeuten als nur das Zusammenführen von an Gefühl angesprochenen, bedeutet und in welcher Weise Musik "politisch" sein soll - vielleicht ja ein Text, der darüber gesungen wird. Sprachsamples reichen nicht, die sind ignorierbar und grundsätzlich ist das Element der Töne frei für jeden, was hat Krach oder Ordnung in der Musik für eine "politische" oder gruppenbildende Kompüonente, die gesellschaftliche Bezüge ausdrückt? Zumal elektronische.
virus oder prondealer gehör(t)en dann eher zu eurer Musik, aber nicht eurer Politik; ich gehör der tendenz nach in eure Richtung, steckt mich aber aufgrund geordneter Klänge gleich in die andere Schublade.
Ich hab kein Ziel in Berlin zu erreichen, aber ~20Jahren......klär mich auf.
P.S.: ich hab übrigens ein Buch für dich, dass die Frage behandelt, aber dem ich darin auch wenig nicht zustimmen kann. Es stimmt aber deinen Worten zu.
Wer "no core for nazis" auf seine Flyer schreibt, schreibt auch nichts politisches, er grenzt nur eine unruhestiftende Gruppierung aus. Da zählt sich kein Reichbürger dazu, aber Reichbürger tanzen mit Schwarzen auf Partys. Was für einen Polis betreffenden Aspekt findest du darin?
Mir erweckt der Bezug auf politische oder gesellschaftswirkende Motive eher einer Wertschätzung seiner Selbst als Musiker, aber nicht als Wikrung als Musik oder Party.
Eure Partys haben ja feste Plätze, gehen da überhaupt Fremde oder Ferne hin, die nicht schon diese Plätze kennen?
bezog sich auf die raverdemo. da war ich auch so " der text gibt das nicht her, die leute außenstehende menge gab das her; da wollte auch wer, das rave ein gesellschaftsding ist, dabei ist rave nur eine seltenheit und also noch ein raum für verschiedene, gibt ja sonst nicht viele, liegt aber eher an den wenigen räumen."
nimm dies nicht übel.
Zitat von FaTeRAlso ich kann dir versichern, dass zumindest früher - als Amos noch die TNCs gemacht hat - es mehr als nur Flyeraufdruck gab.
Ich versichere dir, dass ich nicht weiß, was das alles sein könnte.