Various ?– Sounds Like A Broken Record - Hardcore Out Of Fjenneslev Label: DCS Records ?– DCS-071 Format: Vinyl, 12", 45 RPM, Limited Edition, Picture Disc Land: Denmark Veröffentlicht: 11 Aug 2018 Genre: Electronic Stil: Gabber, Hardcore, Experimental
White Side A1 –Pionierkommando 36 : Kode 36 1:30 A2 –Maraki : Talent Show 4:46 A3 –DJ Task (2) : Sophistication 5:48 A4 –Drakh (5) : Gabba Machine 4:08 A5 –DCS* : Get Your Hands Up 0:39 Black Side B1 –DJ Task (2) : Artificial Intelligence 5:51 B2 –Peckerhead : Help Yourself 4:27 B3 –Maraki : Yo Mamma Is Like This 6:33 B4 –Pionierkommando 36 : Kode Out 1:01
So... die Scheibe ist schon ne Weile bei mir, aber bisher war mir nicht nach Review. Einerseits war ich nicht so richtig in Stimmung wegen familiären Sorgen, andererseits hab ich so viel Techouse und House in letzter Zeit gehört - da wäre jede noch so gammlige Gabber-Scheibe wie ein Ohrenschmaus dahergekommen und ich hätte ga nich objektiv schreiben können.
Vorweg - wo ich das gute Stück gerade aufn Teller geworfen habe: ich glaube, 45 RPM is falsch. Mir deucht, 33 is richtig. Gleich ma ändern...
So, also Picture Disk diesmal. Mit 2 unterschiedlichen Layouts. Nice. Knüppelschwere MPO-Pressung. 277 Gramm wiegt meine. Damit kannste jemanden erschlagen. Dazu gibbet 2 Stickerse.
So, und nun zu den Tracks:
Erstma Intro von Jakke. Vermutlich Morsezeichen die die Platte bewerben wollen.
Maraki : Talent Show Schnell. Stilistisch wie franzöischer Hardcore der 90er. Stichwort: Fischkopf. Ziemlich aus der Zeit, aber man is schnell dabei seine No Name und Mouse-Platten rauszuangeln.
DJ Task : Sophistication Ui, dunkel. Böse. Da könnte ich mir als Storyplott gut vorstellen wie der Berliner bei sich hinterm Haus aufm Friedhof mit 1-2 Hardware-Geräten sitzt, Kapuze über'm Kopf, dezent herbstlich ist es... und er bastelt mit versteinerter Mine genau diesen Track. Bisschen Uptempo/Crossbreed-Ansätze, insgesamt aber viel mehr Dunkelheit als bei diesem Genre üblich. Das mit dem Friedhof ist btw kein Witz. Task wohnt wirklich direkt an einem Friedhof.
Drakh : Gabba Machine uh, ah... Moment...das kommt bekannt vor. Da hat jemand die große Basstrommel mitgebracht und probt in paar Takte. Das erinnert .... ua an Re-Pete's "Haumusik" - zumindest der Anfang. Wenn der Track dann mal läuft - was er immer wieder gerne mal abbricht - dann is das eher so: Drums und Kick modulieren und dazu Claps auf Hall, fertig is die Laube. Nur dass der Track halt sehr viel variiert innerhalb genau dieser Möglichkeiten.
Zum Ende der A-Seite nochma DCS mit ... Sirenenrhythm. "Hands up." Njar, und wer dreht dann die Pladde um?
...
DJ Task : Artificial Intelligence Brauchste ga nich auf die Liste glotzen, die Breaks am Anfangs sagen alles... ditt kann nur Task sein. Und schon wieder so mit dunklem Aufbau. Diesmal hört man wieder richtig schön die Deathchant-Einflüsse raus - und trotzdem erkennt man auch die Berliner Schule. Bisschen erinnert es mich tatsächlich an Gabba Nation. In der UK-Fusion sozsuagen. Das is nice. Und klassischer Hardcore-Sound sowieso. Später wird der Drumbereich noch bisschen verändert und klingt schwer nach Frankreich, wobei es thematisch unverändert ist. Hm, das passt ziemlich gut zusammen.
Peckerhead : Help Yourself Oke, .... mein Lieblingstrack auf der Platte. Hier klingt alles extrem nach 1990er Gabber! Anfangsbreaks, Aufbau, Synthie, ... und dann dieser Sirenen-Hoover-Sound.... BOAH!!!!!! Wie geil ist das denn??? Oke, oke... kurz ma bremsen. Also, wenn man mir das blind vorgespielt hätte, ich wuerde schwören, dass der Track nahezu exakt so auf irgend ner alten Scheibe aus Holland drauf ist. Mokum oder so... Man der klingt aber auch so was von bekannt. ... Ich hoffe, der ist nicht geklaut - weil der ist einfach richtig geil. So Oldskool, so nach vorne, so mit dem alten Spirit, ... und so "Jaaaaaaa, kenn ich!!!!". Ich liebe es! (Falls wem noch einfällt wonach der klingt, so her mit den Infos, pls.)
Maraki : Yo Mamma Is Like This Hmok... jetzt wird noch mal etwas abstrakter. Der Typ kommt wohl aus Bratislava, sein Sound klingt aber so schwer nach altem Franzosen-Hardcore - das kann man kaum ignorieren. Es ist genau dieser Style bevor Frenchcore kam. Als so Leute wie Stella und Laurent die franz. Speerspitze waren und groovigen, aber auch so krachigen, experiementellen Hardcore gemacht haben. Spiel mir den Track vor und ich sage: Epiteth! Genau danach klingt das.
Am Ende funkt Jakke noch mal geheime Botschaften in den Äther. Inhaltlich .... da müsste ich zum Morsealphabet greifen .... aber bestimmt ganz wichtige Informationen.
Fazit: wie man sieht, mal wieder ein wilder Styleclash auf DCS. Und genau das macht es dann tatsächlich auch aus, dass man die Platte richtig feiern kann. Einfach weil einem viel geboten wird. Ein Konzept was mir auch persönlich gut gefällt.
Was leider etwas leidet, ist die Pegel. 17 bzw 18 Minuten pro Seite auf ner Picture-Disc - da muss man Einschränkungen rechnen. Wobei das Ergebnis doch viel besser ist als gedacht. Auch die eklatanten Soundquali-Unterschiede wie auf der letzten DCS oder der Flash Fingaz-CD gibt es hier kaum. Das war ja schon n bisschen fies, wenn Mr. Task da mit dem Vorzeigemastering um die Ecke kam und Tracks von anderen dann so stiefmütterlich klangen.
Echt hart für DJs: der Abstand zwiischen den Tracks ist minimal. 2 Sekunden, schon gehts weiter.
So... was gibbet noch zu sagen: Limitiert auf 100 Stück, also ran an das Prunkstück. (Ok, 28 Euro bei Discogs.... das is mal kein Schnäppchen. .... Was hab ich eigentlich bezahlt? Task? Jakke? Geoff? Crappi? NH3? ... ihr standet doch alle daneben, ... weiß das noch einer??? ... Mist! )
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PS: Neulich flüsterte mir ein Gebüsch auf jenem oben erwähnten Friedhof zu, dass es eine Flash Fingerz Vinyl geben wird... schon bald. Laut meiner GebüschApp läuft die Produktion bereits. (Ich bin öfter auf dem Friedhof. Aber Vinyl-Infos sind da eher spärlich.)
Deine Reviews kann man gut lesen, hat was wie früher in der Frontpage oder Raveline, wo man keine möglichkeit hatte sich die Tracks unmittelbar anzuhören.
28€ bzw 33€ wegen Versand ist mir persönlich etwas viel. Aber bei 100 Stück spekuliere ich mal, das ich mir die in einem Monat noch spontan zu Weihnachten schneken kann.
Habe mir mal ein paar Sachen von Peckerhaed auf Mokum angehört. Das ist so sein typischer Mokum Sound. Da kommt es bestimmt mal vor, dass man meint, etwas schon zu kennen. Sonst mal bei Bandcamp suchen. Da hat Mokum ja einiges drin.