Ja, insgesamt ne nice Party war's. Ein gemütlicher kleiner Club unter den Gleisen, war mit ca. 120 Leuten allerdings dann auch schon recht voll und drängelig. Ab halb drei konnte man sich dann auch bewegen auf dem tanzflur. davor eher so konzertmäßig gedrängt. Leider wie so häufig mit nem Projektor auf dem Tanzflur, wodurch es deutlich zu hell war. Aber im Gegenzug war die Anlage richtig gut. Laut genug, ohne die Ohren zu sehr zu nerven und guter Klang, bei dem keine filigranen Rave-Melodien versumpften. Getränkepreise gingen für Hamburger Verhältnisse auch in Ordnung, 3 Euro für ein Becks z.B.
Das Aufwärm-Set von Rod und Milo war mir etwas zu Anthem-lastig - lässt sich auf einer 90ies-Party aber natürlich nachvollziehen. Gut gefallen hat mir danach Rush Dee, der zwar mit Vinyl technisch nicht ganz auf seinem sonstigen hohen Niveau gespielt hat (es gab ja nur Plattenteller), aber eine schöne Selection hatte - mit einer ganzen Reihe von Stücken, die man viel zu selten auf solchen Parties hört. Außerdem natürlich schön, dass er auf die Tube gedrückt hat mit 180 BPM, was auch das Happy-Hardcore-Publikum auf die Tanzfläche gezogen hat.
Insgesamt war es ein sehr ungewöhnliches (und angenehm freundliches) Publikum für Rave-Party in Hamburg: Ca. 50% Hardcore/Gabba-Leute (mit vielen bekannten Gesichtern), ca. 30% Happy-Hardcore-Publikum und nur etwa 20% des sonst dominierenden Trance/Tunnel-Publikums. Liegt wohl daran, dass lediglich Hardcore-DJs, Happy-Hardcore-DJs und Holländer gespielt haben statt bekannten Trance-Namen (und an der eher unbekannten Loca).
Das zweite Set von Milo und Rod Bolts gefiel mir dann gut, weil auch sie dann mehr flotten Rave und Hardcore gespielt haben. Und noch etwas cooler war dann zum Schluss das langsame, aber Techno-lastige Early-Hardcore-Set von DJ Baba & Rheeza aus Amsterdam (Oh Fortuna & andere stampfig-schwere Klassiker). Die sind offenbar direkt zu ihrem Set gegen halb vier eingetrudelt und gleich durch den Laden hinters DJ-Pult zum Auflegen. Bei der Mucke war durchaus etwas vom Flair der alten Multigroove-Party-Videos zu spüren...
...wobei zwischendurch natürlich für die nicht ganz so alten Säcke auch neuere langsame Hardcore-Tracks eingebaut wurden. Gegen 5 Uhr bin ich dann abgehauen, da war es bereits ziemlich leer.
Und einer sah aus wie mit ner Zeitmaschine aus den Neunzigern hergebeamt mit seiner Raver-Kluft und seinem lockeren Auftreten. Ein Mädel hat mir sogar erzählt, dass sie zwei Jahre gar nicht feiern war. Interessant.
sowas legt er doch schon etwa seit ca. 2003 wieder auf. Ich weiß noch genau, wie er damals auf Sönkes Geburtstag meinte, er hätte mal wieder richtig Bock, Rave aufzulegen.
Ok, ich glaub ich leide an Alzheimer. Der war sogar auf meiner Brain Damage Party und ich hab in 20 Jahren Hardcore wohl nicht ein Wort mit ihm gewechselt.