Wenn man als DJ kein richtiges Set hat, sondern immer querbeet und wildstyle spielt, kennt man die Tracks leider auch nich mehr so exakt. Dann weisste nich ob du jetzt überhaupt mixen musst oder kommt am Ende vielleicht n Fading oder wie war das doch gleich?!
Als ich noch so bei ca. 1000 Platten war, da war das alles noch im Rahmen... aber das is ja auch ca. 15 Jahre her und man hat längst Überblick und Erinnerung verloren wie das mit den Mix-Beschaffenheiten so war.
Neulich auch n Set gemacht und beim Vorhören lief das Mixing super, aber dann änderte Platte 1 leider Rhythmus und Aufbau und nu musste aber der Übergang losgehen... und ich dann so: "Ja fuck, ich erinnere mich.... der Track ändert sich mittendrin derbe.... ". Mix verkackt - was solls.
stümmt. der aufbau ist deutlich kniffliger als frenchcore, minimal oder ähnlichen modernen stilen. muss man mehr mit cuts und kürzeren übergängen arbeiten.
die fixierung auf sauberes beatmatchen hab ich in der modernen hardcore-szene nie verstanden. wenn man sich die alten sets von hellraiser, energiehal oder eben mayday anhört haben auch viele der "legendären" DJs ohne beatmatchen gearbeitet, und die sets haben trotzdem gerockt und die leute haben gefeiert. beispieltip: die mixCD in der ersten D.Trance
Zitat von Low Entropydie fixierung auf sauberes beatmatchen hab ich in der modernen hardcore-szene nie verstanden.
Das DJ-Handwerk auf simples Beatmatching zu reduzieren, finde ich auch gewagt. Übergänge stellen eine Verbindung dar, machen aus zwei verschiedenen Komponenten eine und können im besten Fall in einem Set eine Geschichte erzählen, durch die sich ein Faden zieht. Jetzt, wo man Soundcloud und andere Plattformen hat, ist eh alles legerer geworden; man muss sich nicht mehr auf ein Publikum einstellen und spielt somit mehr oder weniger eine "Mukke, die ich gut finde"-Playlist. Wo wird denn heute noch vernünftig gemixt, gesampelt und am Mischpult gearbeitet? Hinzu kommen natürlich auch die umgebenden Umstände; ist man ein eher koordinierter und aufgeräumter Mensch, sind die Sets entsprechend harmonischer aufgebaut.
Bei Fate hat sich (glaube ich) eine Art von Gleichgültigkeit oder Bequemlichkeit eingenistet, wenn er sich Mühe geben würde, wären die Ergebnisse auch wieder straighter. Bei Low isses halt eine Art des Ausdrucks, ergo Vorsatz. Bei Schwanzi ist der Prozess der Selbstfindung noch nicht mal ansatzweise in greifbarer Nähe, aber da habe ich noch Hoffnung (Talent ist ja vorhanden). PS: Versuch nicht, dominant zu sein, das liegt nicht in deiner Natur und wird kein gutes Ende nehmen.
Das stimmt wohl, verbiegen soll man sich ja nicht. Die Betonung lag auch eher auf dem Wort Playlist, hab aber vergessen, es fett zu drucken^^. Denn gutes Mixen hört man immer weniger, die Tracks werden nur noch durchgespielt und am Trackende wird halt der Anschlusstrack rangeknotet. Aber anscheinend ist das auch der Zeitgeist...warum Arbeit und Mühe reinstecken, wenn das Set eh nur wegkonsumiert wird? PS: Das HCM-Set von der Brainfire war endgeil, der Junge ist noch vom alten Schlag und kann richtig was!
Ich muss Fate da beipflichten, man kann jeden scheiß Mixen, aber Rave geht selbst mit Audio-Editing-Tools und Vorproduzieren recht schwer ineinander. In Vordigitalier Zeit eierten die Drumcomputer auch rum, da braucht man gar nicht hoffen, dass man A in B reinmixen kann, ohne dass es zu auffälligen Artefakten kommt.
Trendresistenz auch +1. Ich war mal auf ner 90er Party und die haben da allen Ernstes irgendwie Blümchen und danach so HipHop gespielt. Der Übergang klang technisch ok, aber es war grausam mit anzuhören, wie konzeptlos da die Wünsche runtergespielt wurden. Ein Set muss eine Geschichte erzählen idealerweise. Wieviel Grips man da rein steckt, geschenkt, das kann auch aus der Hüfte kommen, wenn man emotional gut involviert ist.
90er-Parties sind in der großen Überzahl auch scheiße. Da muss man die schlechten Tracks, die damals schon auf schlechten Dorfparties runtergenudelt wurden ein zweites mal erleiden. Da ist wie ein eigentlich längst verdrängtes Trauma, das wieder aus dem Unterbewusstsein gerissen wird.
Naja. Da is ja eh nix mehr los und wenn wenn sie jetzt noch ihre Kontent-für-lau-Geber limitieren, dann war's das doch. 2-3 Jahre haben die noch, dann is vorbei.