am Samstag 01.08.15 ab 22:00 Uhr im New Yorck im Bethanien (Südflügel 1.Stock) Mariannenplatz 2A, 10997 Berlin (http://newyorck.net/)
zur Finanzierung von Repressionskosten, die Genossen aus der Unterstützung der Kämpfe der Geflüchteten und weiteren AntiRa & Antifa-Aktivitäten aufgebürdet wurden
ich werde außerdem noch einen Experimental/Noise-Act einladen für davor, der Warst überlegt noch bzw. ist noch nicht geklärt, hoffe, er sagt am Ende zu, das wär geil
es wurde vom Bethanien/anderen Organisierenden aus eine "Triggerwarnung" vor dem Auftritt verlangt, außerdem die Forderung, das "möglichst kein Blut" zu sehen sein soll mit dem absurden Vorwand, Auspeitschungen etc. könnten Flüchtlinge aus Ländern wo Folter und Leute verschwinden lassen an der Tagesordnung seien triggern.
es wurde vom Bethanien/anderen Organisierenden aus eine "Triggerwarnung" vor dem Auftritt verlangt, außerdem die Forderung, das "möglichst kein Blut" zu sehen sein soll mit dem absurden Vorwand, Auspeitschungen etc. könnten Flüchtlinge aus Ländern wo Folter und Leute verschwinden lassen an der Tagesordnung seien triggern.
Konsequent mit der Absage. Gute Frau.
Trotzdem wirds geiel später.
Oh man ey Wenigstens gibts kostenloses Wasser für die Artists
diverses rumgezicke und frontenkrieg in der internen orga. lässt sich ungefähr als 3/4 der orgagruppe vs. muckende zusammenfassen. erst wird 2 tage vorher noch urplötzlich ne band vor die anderen acts geschoben, die 2h spielen soll (protest dagegen erfolgreich, sonst wär ich nicht gekommen), dann wird mit verweis auf triggerwarnung und kein blut, etc. der auftritt von maria jiku vergällt, auch argumentiert, das wär ja öffentlich und nur in der noiseszene "normal" und vertretbar, bdsm zu performen on stage. spießer triffts ganz gut.
ICH BETONE: DIESE ORGAGRUPPE IST NICHT DAS BETHANIEN, DAS BETHANIEN HAT SICH AUS ALLEM RAUSGEHALTEN!!!!
dann heißt es plötzlich auch, höchstens wasser für auftretende und helfende, man könne sich was anderes nicht leisten und die getränke wären ja auch vom bethanien (vorbezahlt), man könne ja auch schlecht vor/bei der party kalkulieren, ob man sich freigetränke für muckende ansonsten leisten könne ... ja sichi! und bla und blub. außerdem gäbe es ein buffet mit wein und sekt vor der party. es wurde darum unter auftretenden ziemlich oft von ausbeutung der helfenden und musikschaffenden gesprochen, die orgagruppe konnte das nicht nachvollziehen............... ist doch soli und so
zur party: erst spielten dann halt zwei bands, eine lateinamerikanisch, eine reggae und ragga und "rap", texte über flüchten, waren aber eher parolenartig als deep. im anderen raum gab es eine lustige und interessante clownshow in traditionellen peruanischen (glaube ich) clownkostümen verschiedener regionen von da, ich hab nen herzluftballon bekommen
der mischer der ersten band blieb am mischpult, ungeklärt ist, warum. er machte seinen job nicht besonders gut und hatte z.T. keinen plan, was er da grad tut. unser zweitmischer tauchte den ganzen abend nicht auf, hätte aber noch ne reserve gegeben.
samin son kam dann mit vorher zusammengebautem equipment auf die bühne und der raum füllte sich. der gesang war heavy und füllte den raum, die leute blieben erstmal still stehen, manche riefen sich iwas von "esoterisch" zu, es war aber einfach klassischer koreanischer ober- und untertongesang.
es wurde dann immer noisiger und er arbeitete minimal auch immer mit effekten, das set ging dann in noise über, der ziemlich geil kam im raum, beeindruckend, die wände wackelten und man konnte den sound sehr gut im raum fühlen, btw. war die anlage auch ziemlich fett (hätte nur von wem anders bedient werden sollen)
es klang für mich als würde er gerade in den tiefen frequenzen bis anschlag gehen, so zauberte er brutale wände aus verzerrtem basssound aus equipment und anlage hervor, die eine gespenstische und rabiate atmo hervorzauberte, manche tanzten, andere gingen raus, viele hörten gespannt zu.
diese aufnahme gibt die magie des auftritts nur bedingt wieder, finde ich:
danach spielte utku tavil, die umbaupause dauerte länger als erwartet, das dümmste war, dass der mischer der ersten band offenbar nicht peilte, dass der ausschlag des mischpults vom input nicht der des outputs war und man hätte viel lauter drehen müssen (!!), so hielt er den pegel viel zu niedrig und die erste hälfte des auftritts hörte man fast nur akkustisches schlagzeug ohne elektronische sounds. am ende setzte sich zum glück robin einigermaßen durch, utku hatte schon an die 15 mal darauf hingewiesen, dass so spielen kaum sinn macht und er mehr lautstärke braucht.
dennoch: Blastbeatgeknüppel vom feinsten, meine augen leuchteten und vereinzelt wurde dazu rumgesprungen und verhalten gebangt. mit dem noise kommt dazu eigentlich noch ein geil derbes noisebrett. auch die stimme von utku mit strangem effekt kam nicht so richtig durch, da ich den vergleich von freitag vor 1 woche habe, kann ich sagen, man konnte sich nur entfernt vorstellen, wie satt und komplett der klang von utkus auftritten sonst ist, trotzdem hats schon ganz gut gescheppert. gab gut applaus.
danach sollten wir spielen. wir hatten im backstage auch schon alles aufgebaut, wollten den tisch bald holen, aber beim tragen des tisches stolperte robin über einen scheiße aufgestellten farbeimer im backstageraum, der eimer fiel um und die hälfte der farbe raus, viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel farbe!!!! während ein neunmalwichtiger typ, der die anderen organisatoren unterstützte nichts besseres zu tun hatte, als robin wegen der farbe anzuschreien und vorhaltungen zu machen als wär das absicht gewesen, schaffte robin es zusammen mit anderen trotz fehlender zeitungen und lappen, die mehreren liter farbe iwie innerhalb ca. einer halben bis dreiviertel stunde fast ganz vom boden zu entfernen. doch so lang war dann der auftritt verschoben.
als wir anfingen, war der raum fast ganz leer. am anfang ging fast alles schief, was schief gehen konnte, ich hatte auf allen verkabelten micros übelstes feedback, robins keyboard-batterien waren leer und er konnte damit nicht spielen, was dazu führte, dass ich einige pattern laufen ließ und dazu abwechselnd probierte, vorsichtig die einzelnen mics einzuschalten, ohne dass es feedbackt (erfolg: mäßig!), irgendwann gab ich erstmal auf und machte irgendwas mit dem micro so, also mundgeräusche. auch war ich nicht gut eingespielt auf der trompete und sie klang mal wieder scheiße im kp3 (wollte eig. so auf das abgenommene und in einen octaver + distortions/bitcrusher geschickte cymbal spielen, dass die trompete so zu hören ist), probierte viel zu lange rum, sie einzustellen. dann ging ich dazu über, andere geräusche mit der trompete zu loopen, die nicht melodisch waren sondern eher noisig und dazu was mit dem kp-3 zu machen, robin hatte inzwischen einen anderen synthie verkabelt. dann konzentrierte ich mich erstmal auf reine beats.
es dauerte länger, bis wir in fahrt kamen, dann wurde alles noch richtig gut. sogar geil. aber der anfang war sehr langweilig und unbeholfen. leute tanzten und kamen eben so in einen rausch, ich spielte die neuen pattern richtig lang und experimentierte, der sound verschmolz super mit den synthiesounds von robin, der auch geile effektgeräte mitgebracht hatte u.a. seltene bodentreterbitcrusher aus den 90ern. gab sehr viel applaus und ich war sehr froh, dass alles so gut funktioniert hatte noch und leute geblieben waren (sogar sehr viele)
wir hatten maßlos überzogen allerdings (dafür gabs später von einigen seiten ziemliche kritik, zu recht, sind aber gewohnt, dass leute bescheid sagen beim spielen), musste dann kasse machen. fexomat hat übernommen und war ziemlich funky und cool wieder, hat mich sehr gefreut, dass er aufgelegt hat. der raum war gut gefüllt und es wurde euphorisch getanzt. gute stimmung.
gegen ende des sets gabs eine nachbarschaftsbeschwerde.
leute probierten, die mucke leiser zu drehen, diese wurde aber immer wieder lauter gedreht. irgendwann verloren die leute scheinbar die nerven, eig. ziemlich schnell und rissen die kabel raus im "bandraum". der warst wollte dann auftreten. er ging iwie in den anderen raum, wo auch schon ziemlich aggressive freunde der anderen organisierenden dabei waren, das equipment zu zerflücken. sie waren ziemlich aufgebracht und aggro, warum, weiß ich nicht. wahrscheinlich wollten einige einfach nach hause.
der warst hat sich dann iwie noch durchsetzen können, zu spielen, das war wohl nur 15 min lang und mit ziemlichem stress im nacken. dann wollte rübezahl auch noch spielen aber nach 2 minuten rupfte auch hier wer ziemlich aggro alles kabel raus. wir trommelten dann so noch weiter auf gegenständen und mit meiner darbuka herum, wurden dabei ziemlich böse angeguckt und dann relativ bald rausgeschmissen. die art war grenzwertig.
unten gab es dann noch streit mit teilen der anderen orgagruppe. auch wg, einem mailstreit im vorfeld. einer drohte mir "wenn du dich nicht entschuldigst, schneide ich dir den hals ab" vor den leuten. auch von wegen respekt vor denen, die noch spielen sollten und mucker kriegen normalerweise auch getränke umsonst, waren die aufgebracht.
für mich absolut indiskutabel, sone orga. hab ich aber vorher nicht gewusst. ich werd natürlich nie wieder irgendwas organisieren mit den leuten.
glaub, das ist aber ansonsten auf der party nicht groß aufgefallen zum glück. ich wurde oft angeflirtet und leute waren auch sonst ziemlich nett und gesprächig, war ne ganz gute atmo, hätte gern mehr zeit gehabt, um mich darauf einzulassen.
danach waren wir noch bei einer im rauchhaus, war nett da.
Danken nochmal für die Zusammenfassung/Statement, war auch nötig bei der Scheiße die einige von der Orga da abgezogen haben, bzw. meinten die Artist auf Kindergeburtstagsniveau abzuspeisen.
Gerad gesehen, dass ich Maria Jikuu jetzt bereits zum dritten mal verpasst hab, in einem Jahr (Fraction Bruit und Metzger Therapie), dabei frag ich mir schon seit über ner Woche n Loch in den Schädel, was mir wohl entgangen ist. Andererseits auch gut, glaub ich hätte ihr nie so viel Aufmerksamkeit zukommen lassen, wenn das Theater mit dem Trigger-Vorwand nicht gewesen wär. Jetzt werd ich wohl doch mal schauen, bei ihrem nächsten Auftritt dabei zu sein, damit die unfreiwillige Skandalisierungs-PR wenigstens nicht für Umme war.
Maria Jiku, Go Tsushima (JIKU55) & IOIOI Live (part 1/2) Torino (Italy), 2013
Utku Tavil geht auch gut ab, allerdings weniger blastbeatig, zumindest bei den SC Tracks; auch mal noch n bisschen situativ abweichendes Potential kennen gelernt.
Scheiß ma auf Härterosexuell! Meine Sex is imma noch die Härteste!